TY - CHAP
T1 - Stabilisierung, Vertiefung und Konsolidierung der Economic Governance
T2 - Elitenstrategien in der europäischen Krise
AU - Babic, Milan
PY - 2019
Y1 - 2019
N2 - Die existierende Forschung zu transnationalen Wirtschaftseliten hat gezeigt, dass diese seit den 1980er-Jahren maßgeblich an der Ausgestaltung des europäischen Integrationsprozesses sowie einer neoliberalen economic governance beteiligt waren. Mit der Finanz-und Schuldenkrise gerät das gesamteuropäische Projekt selbst und damit auch dessen neoliberale Ausformung in Gefahr. Was bedeutet diese Krise und die mit ihr einhergehenden Transformationen für die strategische Ausrichtung der transnationalen europäischen Wirtschaftseliten? Um diese Frage zu beantworten, werden in diesem Beitrag die verschiedenen Krisenphasen aus dem Blickwinkel dieser Akteure und deren strategischer Ausrichtung im Krisenverlauf betrachtet. Diese Positionierungen werden aus der Analyse von Veröffentlichungen des ERT als wichtigstem Organisationsforum des transnationalen europäischen Industriekapitals herausgearbeitet. Die Einbettung dieser in die allgemeine Krisendynamik verdeutlicht, wie sich die Strategie des ERT von einer Stabilisierung in der ersten Krisenphase (2007-2009) über eine Vertiefung in der zweiten Krisenphase (2009-2012) und schließlich zur Konsolierung der neoliberalen economic governance in der dritten Krisenphase seit 2013 entwickelt hat. Dies könnte sich in Anbetracht des wachsenden Widerstandes gegen diese neoliberal gefärbte economic governance in Kernländern der EU mittelfristig aber als Pyrrhussieg herausstellen und das gesamte europäische Integrationsprojekt in Frage stellen.
AB - Die existierende Forschung zu transnationalen Wirtschaftseliten hat gezeigt, dass diese seit den 1980er-Jahren maßgeblich an der Ausgestaltung des europäischen Integrationsprozesses sowie einer neoliberalen economic governance beteiligt waren. Mit der Finanz-und Schuldenkrise gerät das gesamteuropäische Projekt selbst und damit auch dessen neoliberale Ausformung in Gefahr. Was bedeutet diese Krise und die mit ihr einhergehenden Transformationen für die strategische Ausrichtung der transnationalen europäischen Wirtschaftseliten? Um diese Frage zu beantworten, werden in diesem Beitrag die verschiedenen Krisenphasen aus dem Blickwinkel dieser Akteure und deren strategischer Ausrichtung im Krisenverlauf betrachtet. Diese Positionierungen werden aus der Analyse von Veröffentlichungen des ERT als wichtigstem Organisationsforum des transnationalen europäischen Industriekapitals herausgearbeitet. Die Einbettung dieser in die allgemeine Krisendynamik verdeutlicht, wie sich die Strategie des ERT von einer Stabilisierung in der ersten Krisenphase (2007-2009) über eine Vertiefung in der zweiten Krisenphase (2009-2012) und schließlich zur Konsolierung der neoliberalen economic governance in der dritten Krisenphase seit 2013 entwickelt hat. Dies könnte sich in Anbetracht des wachsenden Widerstandes gegen diese neoliberal gefärbte economic governance in Kernländern der EU mittelfristig aber als Pyrrhussieg herausstellen und das gesamte europäische Integrationsprojekt in Frage stellen.
UR - https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-25037-9#book-header
U2 - 10.1007/978-3-658-25037-9_5
DO - 10.1007/978-3-658-25037-9_5
M3 - Bidrag til bog/antologi
SN - 9783658250362
T3 - Globale Politische Ökonomie
SP - 109
EP - 138
BT - Neue Segel, alter Kurs?
A2 - Bieling, Hans-Jürgen
A2 - Guntrum, Simon
PB - Springer VS
CY - Wiesbaden
ER -