Polizei und (post-)koloniales Regieren: Eine Einleitung

Publikation: Bidrag til tidsskriftTidsskriftartikelForskningpeer review

Abstract

In ihrem viel diskutierten Buch Empire. Die neue Weltordnung formulieren Michael Hardt und Antonio Negri die These, dass die Herausbildung einer neuen Form globaler/imperialer Herrschaft in unserer gegenwärtigen globalisierten Welt, die sie als „Empire“ bezeichnen, untrennbar mit einer spezifischen Form von auf Interventionen basierender Geopolitik verbunden ist. Diese Interventionen werden von Hardt und Negri als von einer „Polizeimoral“ bestimmt charakterisiert; eine „Moral“ die sich in einer globalen „Polizeimacht“ institutionell verdichtet, welche „gegen die neuen Barbaren und die re-bellischen Sklaven“ eingesetzt wird, deren Aktivitäten die globale Ordnung des Empire bedrohen.1 In einer diesbezüglich zentralen Stelle schreiben sie: Diese Art der andauernden Intervention, sowohl auf moralischer wie militärischer Ebe-ne, entspricht einer Logik der Anwendung legitimer Gewalt unter den Bedingungen einer Legitimität, die auf dem Ausnahmezustand und der Polizeimaßnahme in Permanenz beruht. Intervention bedeutet immer Ausnahme, auch wenn es andauernd dazu kommt; sie nimmt die Form der Polizeimaßnahme an, weil sie auf die Erhaltung einer inneren Ordnung zielt. In diesem Sinn erweist sich die Intervention mittels Polizeieinsätzen als wirkungsvolles Instrument, das direkt zur Herausbildung der moralischen, normativen und institutionellen Ordnung des Empire beiträgt.
OriginalsprogTysk
TidsskriftComparativ: Zeitschrift für Globalgeschichte und Vergleichende Gesellschaftsforschung
Vol/bind22
Udgave nummer3
Sider (fra-til)9-16
Antal sider8
ISSN0940-3566
StatusUdgivet - 2012
Udgivet eksterntJa

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